Lessons Learned
Im Laufe der Projektarbeit im Rahmen der Lehrveranstaltung Kartographie und Geovisualisierung konnten zahlreiche Erkenntnisse bezüglich der 3D-Modellierungssoftware Google Sketchup gesammelt werden. An erster Stelle gilt es festzuhalten, dass es von entscheidender Bedeutung ist, in einem ersten vorbereitenden Schritt möglichst viele Informationen über die zu modellierenden Gebäude bzw. Objekte zu sammeln, um letztlich ein möglichst detailgetreues und realistisches Abbild der Wirklichkeit zu ermöglichen bzw. den gewünschten Detailgrad zu abbilden zu können. Die Informationen reichen von Gebäudegrundrissen und Gebäudehöhen über Dach- und Fensterformen, bis hin zum jeweiligen Erscheinungsbild der Fassadenfronten. Ferner ist es von Vorteil, die zu modellierenden Gebäude in Natura zu kennen und gegebenenfalls Fotos davon zu machen. Dies stellt beim anschließenden 3D-Modellierungsprozess eine ungemeine Hilfe dar. Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass es gerade in Sketchup äußerst wichtig ist, präzise zu arbeiten. Etwaige Ungenauigkeiten beim Zeichnen der Grundrisse, und seien es nur Millimeter, können sich letztlich beim Erstellen der Dachformen zu irreversiblen Problemen führen, indem sich beispielsweise die Dächer nicht "schließen" lassen. Das genaue Arbeiten beansprucht zwar einen enormen zeitlichen Aufwand, zahlt sich aber aus, sobald am Ende sämtliche Körper und Formen richtig zusammenpassen.
Generell gilt: Je mehr man beim Modellieren ins Detail geht, desto näher kommt man der Realität. Dadurch, dass die Software Google Sketchup einen beliebig realistischen Detailgrad ermöglicht sind den Ambitionen keine Grenzen gesetzt. Man sollte jedoch darauf achten, sich nicht im Detail zu verlieren. Einerseits aufgrund des stets steigenden Arbeitsaufwandes, andererseits aus dem Grund, da in erster Linie die großen Elemente und Formen zum Verständnis eines Gebäudekomplexes wichtig sind. Je kleiner die Details, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie später vom Betrachter gar nicht wahrgenommen werden. Von daher ist es wichtig, das Ziel und den Modellzweck nicht aus den Augen zu verlieren. Zuletzt sei noch darauf hingewiesen, dass es möglich wäre, Fototexturen für Google Sketchup-Modelle zu verwenden, was die umständliche manuelle Erstellung der Fassaden ersparen würde. Andererseits ist diese Technik aber auch nicht ganz komplikationslos und unter anderem an spezielle Anforderungen gebunden.
Die Software Google Sketchup erwies sich im Laufe der Projektarbeit als schnell und einfach zu erlernendes Tool zum Erstellen von einfachen Modellen. Steigen jedoch die Ansprüche an das zu erstellende Modell, so gilt es auch für Google Sketchup einige neue Kniffe zu lernen, die jedoch oft durch Online-Tutorials abgedeckt sind. Allerdings sind ältere Versionen von Sketchup online besser dokumentiert als Version 8, die sich noch dazu im Erscheinungsbild und in einigen Funktionalitäten von den Vorgängerversionen unterscheidet.
In Google Sketchup 8 sind nicht alle Menüfunktionen intuitiv und selbsterklärend angeordnet, so findet man zum Beispiel das doch recht wichtige Skalierungs-Tool unlogisch seperiert im Dropdown-Menü, statt in der Menüleiste. Ebenso ist die Handhabung und die Funktion der Layer nicht ganz klar. Außerdem kann es in gewissen Situationen umständlich sein, dass Georeferenzierungen zumindest in der Gratis-Version nur über das Hinzufügen eines Ortes aus Google Earth möglich sind. Ein großer Bonus für Google Sketchup wäre, könnte man zu zeichnende Linien per Tastatureingabe in ihrer Länge bereits vordefinieren, anstatt den richtigen Millimeter per Maus zu treffen.
Alles in allem präsentiert sich Sketchup jedoch als höchst geeignetes Softwaretool für 3D-Modellierungen in allen Detail- und Genauigkeitslevels und für vielerlei Anwendungszwecke. Modelle sind leicht zu erstellen und zu gestalten. Die Einbindungen in die Google-Infrastruktur mit Warenhaus und Google Streetview bietet einige sinnvolle Optionen und Ergänzungen, die das Arbeiten mit Google Sketchup erleichtern.